Die Verklebung von Substraten ohne saugfähige Seite mit wasserbasierten Klebstoffen verlangt eine spezielle Vorgehensweise. Für die Aushärtung dieser Art von Klebstoffen ist eine Eliminierung des enthaltenden Wassers notwendig (siehe Trocknungsdauer von wässrigen Systemen). Insbesondere großflächige Verklebungen weisen dabei ein ungünstiges Verhältnis von Klebefuge zu Klebstoffvolumen auf. Wir empfehlen folgende Vorgehensweise:
Vorbehandlung
1. Anrauen der Oberfläche im Fall von glatten Substraten
2. Entfernen von losen Partikeln/Dreck an den zu verklebenden Stellen
3. Entfetten der Oberfläche mit einem geeigneten Lösungsmittel
Verklebung
4. Nicht vollflächige Verklebung, so dass in der Klebefuge freie Stellen vorhanden sind. Dies kann punkt- oder streifenförmig erfolgen.
5. Beim Fügen der beiden Substratseiten ist der Klebespalt möglichst so zu wählen, dass das Verhältnis Klebespalt zu Klebefläche vergrößert wird.
6. Optionale Bohrung von Luftlöchern
Trocknung
7. Die Trocknung wird durch eine geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen beschleunigt. Dabei sollte die Trocknungstemperatur jedoch 70°C nicht überschreiten. Andernfalls können sich Wasserdampfblasen in der Klebefuge bilden, die die Bauteile auseinander drücken und Poren in der Klebefuge erzeugen können, welche die Festigkeit beeinträchtigen.
Das Abbinden von wässrigen Systemen beruht auf der Eliminierung von Wasser. Dies geschieht unter anderem durch Verdampfen oder die Diffusion in das umgebende Material. Im Falle einer Beschichtung oder Grundierung ist ein Verdunsten über die gesamte Oberfläche möglich. Kleb- und Dichtstoffe verlieren ihr Wasser nur über den Klebespalt bzw. die Fuge und sind dementsprechend auf lange Trocknungszeiten oder eine saugende/diffusionsoffene Substratseite angewiesen. Die Trocknungsdauer von wasserbasierten Systemen ist abhängig von einer Vielzahl von Applikations-, sowie Umgebungsbedingungen und ist für jede Anwendung durch Vorversuche zu bestimmen.
In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Einflussfaktren auf die Trocknungsdauer dargestellt:
Kunststoffdispersionen bieten einen Nährboden für eine Vielzahl von Mikroorganismen. Diese produzieren unangenehme Gerüche und können zu einer Beeinträchtigung der Produkteigenschaften führen. Aus diesem Grund sind Kunststoffdispersionen häufig durch industrielle Konservierungsmittel geschützt. Die konservierende Eigenschaft geht allerdings mit einer möglichen Hautsensibilisierung beim Menschen einher. Somit ist die Dosierung der Konservierungsmittel ein Kompromiss aus Arbeitssicherheit und Wirkung.
Um die Haltbarkeit von Kunststoffdispersionen zu gewährleisten ist das Einbringen von Fremdkörpern in das Produkt zu vermeiden. Insbesondere Lebensmittelpartikel, Husten oder Niesen führen zu einer Kontamination des Materials.
Bei der Entnahme von Produkt aus IBC´s sollte über den unteren Hahn und nicht mit Schöpfgeräten von oben entnommen werden. Hierbei ist der obere IBC-Verschluss ganz zu öffnen, damit Luft nachströmen kann, der Verschlussdeckel jedoch lose auf der Öffnung zu belassen. Ist die Entnahme mittels Schöpfgerät von oben unerlässlich, so muss das Gerät zuvor sorgfältig desinfiziert werden.